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Krüzkönig (Kreuzkönig)

Tanzbeschreibung

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Diese Kurzbeschreibung ist gedacht als Gedächtnisstütze für Tänzer und Tänzerinnen, die diesen Tanz schon getanzt oder zumindest gesehen haben.

Herkunft

Dieser Tanz ist kein Volkstanz im eigentlichen Sinne. Er wird aber inzwischen häufig dazugerechnet.
Es handelt sich genaugenommen um einen sogenannten "Jugendtanz", einen Tanz, der in der "Jugendbewegung" der 1920er Jahre entstand.
Dieser Tanz wurde von Heinrich Dieckelmann (Musik) und Ludwig Burkhardt (Tanzform) geschaffen und 1924 in Altona (Hamburg-Altona) zum ersten Mal getanzt. Er fand in der damaligen Jugendbewegung begeisterten Anklang.

Der Tanz heißt eigentlich "Krüzkönig" (niederdeutsch, plattdeutsch). In anderen Gebieten, wo Plattdeutsch nicht so geläufig war, wurde er möglicherweise auch "Kreuzkönig" genannt. Auch die Namen "Krüz König", "Kreuz König" und "Kreutz Koenig" habe ich dafür schon gesehen.
Der Name "Kreuz-König" kommt aber wohl hauptsächlich daher, daß nach dem 2. Weltkrieg eine exzellente Schallplatte mit diesem Tanz unter dem Titel "Kreuz König" aus den USA zu uns kam. Diese und andere Volkstanz-Schallplatten kamen unter dem Label "Folk Dancer" aus New York und waren von "Michael Herman's Folk Orchestra" eingespielt.

Kurzbeschreibung

Zweipaartanz


    Krüz-König                            Jugendtanz, Hamburg 1924    702
    ----------
        2 Paare gegenüber
    1.  Zweipaarkreis
        1 Achtervörschritt und 8 Laufschritte ms, das Ganze 2x      8 Takte
    2.  Flügel
        Paare Hüftschulterfassung, Tänzer links einhaken,
        alle laufen vorwärts.                                       8 Takte
        Wird manchmal mit "Tänzerinnen fliegen" getanzt.
        Dann fassen die Tänzerinnen ihre linken Hände fest
        (an den Handgelenken fassen) hinter den Nacken der Burschen,
        nach 4 Schritten springen die Mädel hoch zum "Fliegen".
        Am Schluß Fassung lösen, paarweise Grundstellung
    3.  Kette  (Originalversion)
        a. Tänzer geben sich die linke Hand und
           wechseln mit 2 Hüpfschritten den Platz                   2 Takte
           Tänzerinnen Hüpfschritte am Ort.
        b. Die Gegenpartner geben sich die rechte Hand und
           wechseln mit 2 Hüpfschritten den Platz                   2 Takte
        c. Tänzerinnen geben sich die linke Hand und
           wechseln mit 2 Hüpfschritten den Platz                   2 Takte
           Tänzer Hüpfschritte am Ort.
        d. Die Partner geben sich die rechte Hand und
           wechseln mit 2 Hüpfschritten den Platz                   2 Takte
        Wiederholung,
        am Schluß Aufstellung zum Zweipaarkreis
    4.  Zweipaarkreis und Paarkreis
        a. Zweipaarkreis, 4 Mazurkaschritte ms                      4 Takte
           Am Schluß Fassung mit Gegenpartner lösen.
        b. Paarkreise, 2 Mazurkaschritte und 6 Laufschritte ms,
           3x herum.                                                4 Takte
           Am Schluß Fassung lösen und wieder zum Zweipaarkreis
           aufstellen.
        Wiederholung.
    5.  Platzwechsel mit Flügel
        a. Tänzer und Tänzerin Handwechsel, Einhandfassung rechts,
           mit Laufschritten Tänzerinnen Rücken an Rücken vorbei
           auf Lücke rechts versetzt,
           linke Hand dem Gegenpartner geben.
           Alle 12 Laufschritte vorwärts, ms, Tänzer außen          4 Takte
        b. Linke Hände lösen, Einhandfassung rechts,
           mit Laufschritten Tänzer Rücken an Rücken vorbei,
           auf Lücke rechts versetzt,
           linke Hand dem Gegenpartner geben,
           praktisch schwungvoller Platzwechsel von Tänzer und Tänzerin.
           Alle 6 Laufschritte vorwärts, ms, Tänzerinnen außen      4 Takte
        c. Platzwechsel mit Flügel, Tänzer außen                    4 Takte
        d. Platzwechsel mit Flügel, Tänzerinnen außen               4 Takte
        Am Schluß machen die Tänzer mit einem Sprung eine halbe Drehung
        ms zur Gegenpartnerin
        sodaß sich Aufstellung zum Zweipaarkreis mit vertauschten
        Partnern ergibt.
    Wiederholung des Ganzen mit vertauschten Partnern.
    
    Achtervörschritt:
        Linker Fuß seitwärts vor
        Rechter Fuß hinter dem linken vorbei
        Linker Fuß seitwärts
        Rechter Fuß vorn am linken vorbei
    
    Kurz:
    1.  Zweipaarkreis, 1 Achtervörschritt und 8 Laufschritte         2x
    2.  Flügel: Paare Hüftschulterfassung, Tänzer links einhaken, gs
    3.  Burschenwechsel und Kette
    4.  Zweipaarkreis, 4 Mazurkaschritte
        Paarkreise, 2 Mazurkaschritte und 6 Laufschritte             2x
    5.  Platzwechsel mit Flügel:
        a. Handwechsel, Einhandfassung rechts, Tänzerinnen Rücken
           an Rücken vorbei, linke Hand dem Gegenpartner geben,
           12 Laufschritte vorwärts, Burschen außen
        b. Platzwechsel, Mädel außen, Laufschritte                   2x
    Wiederholung mit vertauschten Partnern.


Musik

Unter anderem
folk dancer records MH 1022: Kreuz Koenig, Michael Herman's Folk Orchestra (1955 oder früher)
Kögler SP 23030 Krüz König (m. Beschr., 1978 oder früher)
Kögler CMS 17130 EP Europäische Tänze - Deutsche Jugendtänze (1976 oder früher)
Kögler CD 33105 Danz mit 5 - Zweipaartänze (1996 oder früher)
Interfolk EP 1
CD T005 SAV Schwäbisches Kulturarchiv
CD 1120121 DJO Heimatkulturwerk Stuttgart

Literatur

Anna Helms-Blasche, Otto Ilmbrecht und Heinrich Dieckelmann: Die Tanzkette, Hofmeister 1951
Kneveler, Tanzbuch mit "Krüz-König", Bärenreiter
Arbeitsgemeinschaft der Sing-, Tanz- und Spielkreise in Baden-Württemberg: Unsere Tanzblätter, Blatt 702, 1991
A Selection of European Folk Dances 1
Dance A While 6th edition

Andere Beschreibungen und Musikproben

Bild vom Krüzkönig mit Fliegen bei der Volkstanzgruppe Süßen

Hinweis für öffentliche Aufführung

Die Musik dieses Tanzes ist GEMA-pflichtig, weil der Komponist noch keine 70 Jahre tot ist.
Daher Vorsicht bei öffentlichen Aufführungen und Tanzfesten: Dadurch kann die GEMA evtl. für die gesamte Veranstaltung Gebühren verlangen. Nur wenn der Notensatz von einem Musiker stammt, der nicht Mitglied der GEMA ist, kann man Glück haben. (Die Musik von den meisten Schallplatten von Walter Kögler ist zwar GEMA-frei, weil er selbst Volkstänzer ist, aber mit Ausnahme des Krüzkönig.)

 

Tanz-Beschreibung: Gerhard Müller.
Die hier dargestellte Information habe ich aus folgenden Quellen:
Eigene Tanzerfahrung, Erinnerungen von Lehrgängen und unter "Musik" angegebene Tanzbeschreibungen zu Schallplatten.
Genauere Information darüber, aus welchen Volkstanz-Kenntnissen und -Erfahrungen der Autor dieser Beschreibung schöpft, finden Sie unter
Volkstanz-Erfahrung des Autors dieser Beschreibung.

Diese Tanzbeschreibung ist noch im Rohzustand, noch nicht fertig formatiert und ausgearbeitet.

 

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